Sonntag, 2. Juli 2017

Blue Whale Challenge

"Blue Whale": Warnung vor gefährlichem Social-Media-Spiel soll Deutschland erreicht haben

"Blue Whale": Seit Wochen kursieren Gerüchte über ein tödliches Social-Media-Spiel im Internet
Nun gab es erste Meldungen in Deutschland: Wie man Jugendliche schützen kann
Das Spiel stellt 50 Aufgaben an 50 Tagen: Am Ende soll die Aufforderung zum Selbstmord stehen

In 50 Tagen zum Tod: Es klingt wie der Plot aus einem Horror-Film.
Seit Wochen kursieren Gerüchte über ein tödliches Spiel im Internet: das "Blue Whale"-Handyspiel. Der Selbstmord von über 130 Jugendlichen vor allem in Russland soll mit der makaberen Challenge in Verbindung stehen.
Der Tod eines 15-jährigen Mädchens und ihrer Freundin hatte vor wenigen Monaten für mediales Aufsehen erregt - und eine breitere Öffentlichkeit auf "Blue Wahle" aufmerksam gemacht.
Dabei stand bereits 2016 in Russland ein 21-Jähriger wegen des Spiels vor Gericht. Er soll das Spiel erfunden haben und nun im Gefängnis sitzen.
Doch der Schrecken ist damit nicht vorbei. Nun gibt es Hinweise, dass die Nachrichten auch in Deutschland angekommen sind.

So funktioniert das Spiel

Am Anfang von "Blue Wahle" steht eine WhatsApp-Nachricht. Als Warnung getarnt. Tatsächlich aber gelangen die Nutzer zu dem Spiel, das 50 Aufgaben über 50 Tage beinhaltet. Zum Beispiel einen Horror-Film anschauen, zu unüblichen Zeiten aufwachen oder Selbstverletzungen der unterschiedlichsten Art. Sie werden jeden Tag extremer und makaberer.

Die letzte Aufgabe des Spiels soll Selbstmord sein.

Der Name des Spiels - "Blue Whale" (Blauwal) - kommt angeblich von der Legende, dass Wale, die stranden und verenden, den Freitod wählen. Über die tatsächlichen Ursachen streitet die Wissenschaft. Möglich ist, dass die gestrandeten Wale desorientiert oder krank sind.

Nachrichten auch in Deutschland

In Zweibrücken informierte nun eine besorgte Mutter die Polizei, dass ihre Tochter eine dieser WhatsApp-Nachrichten bekommen habe, berichtet der öffentlich-rechtliche Sender SWR.
In der Sprachnachricht warnte ein unbekannter Absender vor dem Spiel. Die Polizei geht aber davon aus, dass die Warnungen einen gegenteiligen Effekt erzielen sollen, sodass Jugendliche im Internet nach dem Spiel suchen. Die Nachrichten sprechen die Neugier und den Drang Jugendlicher an, das auszuprobieren, wovor sie gewarnt werden.


Tatsächliche Existenz des Spiels unklar

Ein Schulleiter aus der Region schrieb deshalb einen Warnbrief an Eltern. Das Spiel sei "nachweislich an den Zweibrücker Grundschulen gelandet", wie die "Bild"-Zeitung zitiert.
Ob das Spiel tatsächlich existiert, ist allerdings aus Sicht der Behörden weiterhin unklar. Der "Saarbrücker Zeitung" sagte ein Sprecher der Polizei: "Uns ist kein Fall von einer Teilnahme an dem Spiel bekannt."
Auch das saarländische Bildungsministerium hält das Spiel für eine Falschmeldung. Pressesprecherin Marija Herceg sagte der Zeitung: "Ja, das Gerücht um das Spiel ‘Blauer Wal’ ist uns bekannt. Nach den uns vorliegenden Infos handelt es sich dabei um Fake-News, die man nicht weiter befeuern sollte.“

Es kursieren aber zum Beispiel auf Twitter entsprechende und schockierende Tweets, zu denen Jugendliche Zugang haben. 

Die Polizei rät dazu, die Warn-Nachrichten einfach zu löschen.

Kompetenzen stärken kann Jugendliche schützen

Falls das Spiel aber doch noch auftauchen sollte, sind Abwehrmechanismen wichtig, dass Jugendliche sich nicht auf das Spiel einlassen.

 1. Medienkompetenz stärken

"Internet und Social Media sind immer ein wichtiges Thema. Wir müssen die Medienkompetenz der Kinder weiter stärken”, sagte Lisa Brausch vom Saarländischen Lehrerverband, so die “Saarbrücker Zeitung”. 

 2. Selbstbewusstsein stärken durch Kommunikation

Jugendlichen muss das Gefühl vermittelt werden, dass es in Ordnung ist sich abzugrenzen, der Gruppe zu entziehen und “Nein” zu sagen - auch wenn eine Art aktiver oder passiver Gruppenzwang in der Peer Group , also dem Freundeskreis, entsteht. Nein sagen, kann man üben. 

 3. Ersatzaktivitäten

Wenn Freunde Dinge tun, mit denen sich Jugendliche unwohl fühlen, dann können zum Beispiel Vorschläge zu Ersatzaktivitäten eine Lösung sein. Dazu können Erwachsene Anreize gegeben.

 Falls Jugendliche, sich doch in einer solchen Situation befinden oder unter Gruppendruck leiden, helfen Initiativen wie zum Beispiel die Nummer gegen Kummer, die unter 116111 zu erreichen ist.

Quelle: 

letzter Zugriff: 02.07.2017, 13.00 Uhr
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