Sonntag, 31. Dezember 2017

Ein gutes, gesundes und erfolgreiches 2018!





Silvesterbräuche in Deutschland


Ein Jahreswechsel ohne prächtige Feuerwerke? In Deutschland ist das wohl kaum vorstellbar. Doch woher kommen diese und viele andere Traditionen, die zahlreiche Menschen mit Silvester verbinden?


Feuerwerke zum Jahreswechsel

Silvester zählt, ebenso wie Heilig Abend, zu den „heiligen Nächten“ und steht dadurch auch mit allerhand Brauchtum und Aberglaube in Verbindung. Dämonen, Pech und böse Geister sollen durch die laute Knallerei mit den Feuerwerken vertrieben werden, sodass Glück und Seligkeit uns auf dem Weg durchs neue Jahr begleiten können.

In früherer Zeit wurden beispielsweise Schellen oder auch Peitschen verwendet, um die lauten Geräusche zu erzeugen. Heutzutage wird der Jahreswechsel weltweit mit prächtigen und teils gigantischen Feuerwerken gefeiert, die in erster Linie nicht mehr der Dämonenabwehr dienen, sondern eher die Freude über das neue Jahr verdeutlichen sollen.


 „Prosit Neujahr“

Die letzten Zehn Sekunden des alten Jahres werden auf vielen Feiern laut abgezählt. Punkt Zwölf klirren dann die Sektgläser und man stößt auf den Jahreswechsel an, wünscht sich Glück und ein frohes neues Jahr. Das Anstoßen mit Sektgläsern hat sich mittlerweile als Tradition etabliert und besiegelt den Wechsel in das neue Jahr. Doch die Sprüche wie „Prosit Neujahr“ oder „Guten Rutsch“ sind nicht einfach bedeutungslos daher gesagt, sie haben jeweils interessante Hintergründe.

Prosit wurde aus dem Lateinischen Wortschatz übernommen und heißt so viel wie „Lass es gelingen“. Auch mit dem Guten Rutsch soll nicht der Rutsch in das neue Jahr gemeint sein. Der Spruch lässt sich von dem jiddischen Wort „Gut Rosch“ ableiten, was wiederum Anfang bedeutet. Demnach wünscht man sich nicht (nur) einen guten Übergang ins neue Jahr sondern mehr einen guten Anfang und gutes Gelingen für geplante Vorhaben. Beim jüdischen Neujahrsfest hat man sich das gewünscht (“Gutes neues Jahr”).


Vorsicht vor den Gräten!

„Silvester“ ist nach dem Papst Silvester I benannt, an welchem zu seiner Zeit ein erschreckender Ruf haftete. Er war dafür bekannt, dass Ungläubige in seiner Gegenwart an Fischgräten erstickten. Der Todestag des Papstes fällt auf den 31.12.335. Der Aberglaube besagt daher, dass am Silvesterabend Fisch nur mit Vorsicht genossen werden sollte.


Keine Arbeit!

Auch diese Tradition hat eine alte Vorgeschichte. Die Menschen in frühen Zeiten waren überzeugt, dass die Sonne an ein Rad gebunden ist, welches sich wiederum um die Erde dreht. Die Götter lassen das Rad an Silvester ruhen. Dem sollte man nun gehorchen und alle Arbeit am letzten Tag des Jahres liegen lassen.

Insbesondere Wäsche waschen wäre alten Traditionen nach bedenklich, da sich böse Geister zur besagten Wintersonnenwende vermehrt aus ihren Verstecken trauen. Wotan, der Toten- und Sturmgott, treibt demnach mit seinem Teufelsheer am Silvesterabend sein Unwesen und wäre sehr verärgert, wenn seine Schar sich in den Wäscheleinen verheddern würde. Also lieber keine Wäsche waschen und die Götter nicht verärgern, sodass das Glück auch im neuen Jahr seinen Platz findet.


Süße Leckereien für Glück im neuen Jahr

Äpfel oder ähnliches Obst werden hierzu in Honig gebadet und am Neujahrestag verspeist. Diese süße Tradition soll zu Glück und Freude im neuen Jahr verhelfen.


Keine Wäsche aufhängen

Nach einer Legende ist es verboten, in der Nacht vom 31.12. zum 01.01. Wäsche zu waschen bzw. diese zu trocknen. Dieser Brauch soll Wotan besänftigen, damit er in der Silversternacht in Ruhe mit seinem Geisterheer durch durch die Gärten ziehen kann.


Geldsegen im neuen Jahr

Damit man im neuen Jahr keine finanziellen Probleme hat und demzufolge ausreichend Geld hat, empfiehlt ein alter Brauch,  am 31.12. Linsensuppe zu essen. Die Linsen stehen dabei für Geldmünzen. Also, viel Linsensuppe essen hilft dementsprechend viel.

Oder man hebt sich eine Schuppe des traditionellen Silvesterkarpfens auf und trägt diese das Jahr über im Portmonnaie mit sich rum.


Glück

Wer im neuen Jahr Glück haben möchte, sollte nach einem alten Glauben kein Geflügel (insb. Gänse) verärgern. Dann verfliegt das Glück mit der Gans.






Quelle: https://www.deutschland-feiert.de/silvester/silvesterbraeuche/

letzter Zugriff: 26.12.2017, 13.45 Uhr


Samstag, 30. Dezember 2017

Winter

Minus 67 Grad! Oimjakon ist das kälteste Dorf der Welt



Die Menschen warm eingepackt, das Haus mit Schnee und Eis bedeckt: Wer in Oimjakon überleben will, braucht mehr als eine dicke Haut
Foto: Getty Images


Wer garantiert weiße Weihnachten haben möchte, sollte die Feiertage in Oimjakon verbringen. Denn wenn es hier etwas gibt, dann ist es Schnee! Im Osten Russlands befindet sich das kälteste Dorf der Welt – Minusgrade sind hier an der Tagesordnung.


Hier bewegen sich die Temperaturen nur wenige Wochen im Jahr über dem Nullpunkt: Oimjakon ist das kälteste Dorf der Welt. Knapp 500 Menschen leben hier in der sibirischen Kälte in Russlands Osten. Mitten im Nichts. Mitten in der Kälte. Im Winter kann die Temperatur hier schon mal auf minus 50 Grad Celsius sinken, und die kälteste Zeit des Jahres dauert immerhin acht Monate.



Schneeidylle in Oimjakon
Foto: Getty Images

Mit winterlichen Temperaturen von minus 51 Grad Celsius überleben hier nur hart Eingesottene. Dabei kann es während der wenigen Sommertage im Juli schon mal mehr als angenehme 20 Grad warm werden – Temperaturschwankungen von bis zu 70 Grad im Jahr sind also keine Seltenheit...


Rekordtemperatur von minus 71,2 Grad

Im Jahr 1926 soll eine Temperatur von minus 71,2 °C gemessen worden sein. Dies wurde bisher aber nicht bestätigt, da sich zu diesem Zeitpunkt noch keine Wetterstation in Oimjakon befand, wie DIE WELT berichtet. Der Wert wurde von einem Klimaforscher ermittelt und ist bis heute die Rekordtemperatur in einem bewohnten Gebiet. Dagegen offiziell bestätigt ist die Temperatur von minus 67,8 Grad Celsius, die 1933 in Oimjakon festgehalten wurde. Es ist die niedrigste gemessene Temperatur außerhalb der Antarktis, berichtet die britische Tageszeitung „The Telegraph“- somit ist dieses Dorf das kälteste der Welt.


Der Atem ist deutlich zu erkennen.
Foto: Getty Images


Wie es sich im Eis lebt

Die Kälte bestimmt den Alltag der Menschen hier. Anstelle eines funktionierenden Abwassersystems liegt das Klo außerhalb des Wohnhauses. Wer also auf die Toilette möchte, muss erst durch die klirrende Eiseskälte, um in die kleine Hütte mit einem Loch im Boden zu gelangen. Außerdem werden Klamotten nach dem Waschen in die Kälte gehängt, damit die Minusgrade die Kleidung desinfizieren.

An das Leben in der Kälte haben sich die Bewohner Oimjakons längst gewöhnt: Schneefrei von der Schule gibt es hier erst ab minus 52 Grad. Natürlich findet ein großer Teil des Lebens innerhalb wärmender Wände statt – und die Bewohner helfen sich auf ihre Art. Der Fotograf Amos Chapple sagte der Website Weather.com, dass eines der Zaubermittel gegen die Kälte hier der „Russki Chai“ sei. Russischer Tee – so bezeichnet man in Oimjakon Wodka.



Schulfrei? Erst ab minus 52 Grad Celsius
Foto: Getty Images

Gefrorener Fisch ist eine Delikatesse

Vegetarier haben es hier nicht leicht: Die extreme Kälte macht eine funktionierende Landwirtschaft unmöglich, weshalb Fleisch und Fisch den täglichen Speiseplan prägen. Ob Delikatessen wie gefrorener Fisch und Pferdeleber oder eine einfache Fleischsuppe – was hier auf den Teller kommt, hat mal gelebt. Pferdefleisch gibt es hier öfter als Rind. Die Tiere haben sich über die Jahre an die Temperaturen angepasst und können auch ohne Stall in den extremen Bedingungen überleben, berichtet DIE WELT.



Die Pferde haben sich an die extremen Bedingungen angepasst und werden auch als Fleischlieferanten genutzt.
Foto: Getty Images


Auch Getränke kauft man hier etwas anders: Im Laden gibt es Milch an der Theke, die Verkäuferin schneidet die gewünschte Menge von einem Block ab. Auch Wasser gibt es im Blockformat. Denn wer Durst hat oder sich waschen will, kann nicht einfach den Wasserhahn aufdrehen, sondern muss auf mühsam aufgetautes Wasser aus dem Fluss zurückgreifen.


Oimjakon selbst erkunden

Wer sich von der eisigen Kälte selbst überzeugen möchte, kann natürlich seinen nächsten Urlaub dort verbringen. Wie man nach Oimjakon kommt? Von Jakutsk, der Hauptstadt der Region, führt eine Straße zu dem Dorf. Zwei Tage muss man für die fast 1000 Kilometer lange Strecke einplanen. Denn schnelles Fahren ist auf den verschneiten Straßen nicht möglich. Inzwischen kann man sich das kälteste Dorf der Welt im Rahmen einer All- Inklusive- Tour ansehen.



Oimjakon ist der kälteste bewohnte Ort der Welt
Foto: Getty Images

Quelle: https://www.travelbook.de/ziele/das-kaelteste-dorf-der-welt

letzter Zugriff: 30.12.2017, 11.30 Uhr

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Samstag, 23. Dezember 2017

Weihnachten- das Fest der Liebe und Besinnlichkeit...



Der Weihnachtsstern

von Marie Hamsun (1881 -1969)

"Ottar ist so dumm", sagten die andern Schulkinder. In jeder Schule muß es natürlich einen Dümmsten geben - hier war es Ottar. Er war ziemlich neu, ein kleiner Kerl aus der Stadt, den die Mutter in dieser vortrefflichen Gegend bei ebenso vortrefflichen Leuten untergebracht hatte, als sie krank wurde. Sie mußte in ein Krankenhaus und konnte sich deshalb nicht um ihn kümmern. Er hatte keinen Vater - das war durchgesickert.
Die Lehrerin hörte eines Tages in der Schule die Äußerung, daß Ottar so dumm sei.
Einige Schüler der dritten Klasse standen in der Pause beisammen und waren viel, viel klüger; fanden sie wenigstens.
Da bekam die Lehrerin plötzlich die tiefe Furche zwischen den Augenbrauen, und hinter dem Kneifer blitzte es scharf. "Still, Kinder!" sagte sie. "Ich bin nicht sicher, ob nicht Ottar einer der Klügsten von euch allen ist. Er ist nur anders. Marsch, weiter! Nicht herumstehen und den neuen Kameraden verleumden!"
Es war kurz vor dem Fest. Überall in den Häusern begann es nach Weihnachten zu riechen und zu schmecken, in allen Ecken wurde geflüstert, Koffer und Schränke wurden abgeschlossen. Und alle Kinder waren ganz, ganz brav. Der Weihnachtsbaum war aus dem Wald geholt worden und stand duftend da, bis er zum strahlenden Mittelpunkt geschmückt werden sollte.
In der Schule erzählte die Lehrerin am letzten Tag vor den Weihnachtsferien von dem Kindlein, das in einem Stall geboren und in eine Krippe gelegt wurde, von den Hirten, die ihre Schafe hüteten und sahen, wie sich der sternübersäte Himmel öffnete.. Engel erschienen und sangen. Sie erzählte auch von den drei weisen Männern aus dem Osten, die einen großen, glänzenden Stern erblickt hatten und ihm auf seiner Wanderung gefolgt waren, bis er über dem niedrigen kleinen Stall in einem fremden Land stehengeblieben.
Ottar vergaß ganz und gar, wo er war, denn als die Lehrerin die Erzählung beendet hatte, stand er auf und ging zu ihr hin, obwohl es mitten in der Unterrichtsstunde war. Sie trug an einer goldenen Kette um den Hals ein kleines Goldkreuz, an dem er zu fingern begann und fragte: "Bist du sicher, daß das alles wahr ist?" - "Ja, natürlich."
"Das mit dem Stern auch? Da haben sie wohl in der Nacht wandern und am Tage schlafen müssen?"
"Ja, wahrscheinlich."
Die andern fingen zu kichern an, denn es war nicht gebräuchlich, sich in dieser Gegend so zu benehmen. Sie pflegten in der Schule stillzusitzen und keine unnötigen Fragen zu stellen oder gar am Goldkreuz der Lehrerin zu fingern. Sie fand aber, daß er es tun konnte, denn sie untersagte das Kichern, während Ottar auf seinen Platz zurückging - verlegen und errötend.
In Langset schmückte der Vater selbst den Christbaum, er war schon eine endlose Zeit allein im Zimmer drinnen, während die Mutter sich mit dem Weihnachtsmahl beschäftigte und alle Kinder die Ohren spitzten und warteten.
"Du kriegst auch etwas", sagten sie zu Ottar. "Hab nur keine Angst." Ottar lächelte; sie waren heute so lieb - er aber wartete auf etwas ganz Bestimmtes. Er wartete auf einen Brief von seiner Mutter, denn seit dem letzten war es schon lange her. Und in dem Brief würde sicher stehen, daß sie viel wohler war und bald nach Hause kommen durfte. Sie mußte ihm doch zu Weihnachten schreiben, dessen war er ganz sicher. Der Brief würde bald kommen. Er hatte gar nichts dagegen, nach einem oder ein paar Armvoll Holz hinausgeschickt zu werden, denn dabei konnte er nach dem Postboten Ausschau halten.
Der Brief war aber schon gestern gekommen; Ottar wußte es nur nicht. Er kam nicht von der Mutter selbst, nein. Und nun hatten sich Leute in Langset dahin geeinigt, daß es Zeit genug sei, wenn der Junge nach dem Fest von dem Brief erführe. Dann allerdings müßte es anders werden, denn Ottars Mutter hatte für den Jungen nur bis Weihnachten bezahlt. Und es war wohl kaum anzunehmen, daß sie etwas hinterließ, womit die weitere Bezahlung erfolgen konnte. Jetzt sollte er aber die Weihnachtstage bei ihnen feiern - sie waren ja keine Unmenschen.
So allein er auch da draußen mit seinem Holz in der Dämmerung über den Hof ging - in 
Wirklichkeit war er noch viel einsamer, als er wußte. Denn im Krankenhaus war seine Mutter kurz vor Weihnachten gestorben.
Viel Holz trug er nicht auf einmal herein, aber die Arme waren vollbeladen, und der Schnee biß in die blaugefrorenen Finger, die das Holz umklammerten. Er mußte bestimmt die Handschuhe 
anziehen. Als er am Fenster vorbeiging, sah er den Weihnachtsbaum, um den der Vater 
beschäftigt war; er hielt feine Glaskugeln und gute Kuchenmänner in den Händen - es war bestimmt unerlaubt, ihm zuzusehen, weshalb Ottar gewissenhaft den Blick abwandte.
Da - plötzlich sah er den Stern. Droben zwischen den Wolken kam ein großer goldener Stern am blaßblauen Himmel dahergesegelt. Ottar ging es wie ein Stoß durch den ganzen Körper. Er blieb still stehen und umklammerte die Holzscheite; das Herz klopfte, daß es ihm beinahe die Kehle zuschnürte. Konnte es wirklich wahr sein, konnte das...? Jetzt war er hinter den Wolken verschwunden, aber im nächsten Augenblick war er wie durch einen Schleier wieder sichtbar; langsam glitt er dort oben seine Banh entlang. Das konnte nichts anderes sein als der Weihnachtsstern! Der Stern der Weisen, der damals im Osten entzündet worden war und über das Himmelszelt wanderte. Da war er wieder" Denn die gewöhnlichen Sterne standen doch still. 
Außer wenn manchmal einer als Sternschnuppe herunterfiel.
Als Ottar sich darüber klar war, daß es der Stern der Weisen sein mußte, den er sah, wurde er so aufgeregt, daß er das Holz einfach fallen ließ, durch die Hoftür hinauslief und die Richtung einschlug, die der Stern wies.
Er versuchte, den Kopf so weit wie möglich in den Nacken zu legen und den Stern nicht aus den Augen zu lassen, während er lief. Er stolperte aber über die hohe Schneekante des Weges, fiel hin und stand wieder auf. Er mußte sich damit begnügen, nur dann und wann hinaufzuschauen. Zwischen den Höfen lagen große Abstände, und der Weg lag wie ausgestorben da. Auf jedem Hof war es still, denn hinter den Fensterscheiben hatte man die Lichter der Weihnacht bereits angezündet. Drinnen waren alle zum Fest versammelt, alle, die zusammengehörten, Vater, Mutter und die Kinder. Sie hielten einander an den Händen und sangen und taten alles, um an diesem Abend recht lieb zueinander zu sein. Nur Ottar stapfte in der Dämmerung auf dem Weg dahin. Er dachte aber gar nicht daran, daß er zu bedauern war, auch daran nicht, daß man ihn in 
Langset vielleicht suchte, daß es immer dunkler wurde und daß er für einen weiten Marsch nicht angezogen war. Sogar der Brief, auf den er gewartet hatte, war jetzt aus seinen Gedanken verschwunden. Ihn erfüllte bis aufs äußerste ein großes, unbekanntes Glücksgefühl: Der Stern der Weisen war noch einmal entzündet worden - für ihn! Wo wollte er mit ihm hin? Führte er ihn zur Mutter oder vielleicht wieder zu einem Stall mit einem Kind in der Krippe - was wußte er? Klopfenden Herzens eilte er dem Wunder entgegen..
Ottar war ziemlich weit gelaufen, als er warm und atemlos wurde und immer langsamer vorankam. Er war in eine unbekannte Gegend gekommen, ja in ein anderes Land. Es wurde jetzt kalt, merkte er, denn er begann zu frieren, und seine Zähne klapperten; hungrig war er auch, fühlte er plötzlich. Der Stern aber wanderte dort oben ruhig von Süden nach Norden, er sah ihn manchmal. 
Aber nie wollte er sich senken oder über einem Haus oder einer Hütte am Weg stehenbleiben. Ottar steckte die Hände in die Taschen und ging weiter. Der Wind trieb ihm den Schnee ins Gesicht, so daß er den Kopf senken mußte. Er hob den Blick nicht mehr so oft zum Stern empor, aber er wußte, daß er dort oben war.
Inzwischen war es ganz dunkel geworden. Die Tannen längs des Weges waren gleichsam in dichteren Reihen aufmarschiert. Er merkte jetzt, daß er tiefen Wald zu beiden Seiten haben mußte. Wäre der Stern nicht gewesen, würde er sicher Angst bekommen haben. Er hob den Kopf, um sich seines Begleiters zu vergewissern - da blieb er wie gebannt stehen. Da war nicht nur ein Stern, sondern ein ganzer Haufen! Droben zwischen den Wolken zog jetzt eine ganze Schar desselben Weges.
Mit einem Male gingen ihm die Augen auf, und er erkannte den unbarmherzigen Zusammenhang: 
Die Wolken waren gewandert - die Sterne aber standen still. Auch der Weihnachtsstern stand still, er war nur klarer und größer als die anderen und zitterte ein wenig, als ob er fröre. Daß er sich so täuschen konnte! Es war ja jetzt ganz deutlich!
Etwas in ihm zerbrach, die Spannung ließ nach, das Wunder war nur ein Trug. Brennend heiß um die Ohren, obwohl es ihn gleichzeitig vor Kälte schüttelte, stand er allein in dem schwarzen Wald.Ottar ist dumm, Ottar ist dumm! Er ging im Takt mit diesen Worten, während er den Weg fortsetzte. Umkehren und heimgehen konnte er nicht, denn dann hätte er erklären müssen, und das konnte er nicht. Und doch lag Ottar eine halbe Stunde später in einem warmen Bett und erzählte einem Mann und einer Frau, die bei ihm saßen, wie alles gekommen war.
Das war so zugegangen: Nils und Oline hatten sich eben an den Weihnachtstisch gesetzt, als es leise und vorsichtig an der Tür pochte. Es hätte ein Vogel sein können, der mit seinem Schnabel pickte.. Ihr kleiner Hof lag wohl am Weg - aber wer konnte am Heiligen Abend so spät noch unterwegs sein? Sie erschraken nicht wenig, als der Kleine hereinkam, ein erschöpftes Wesen aus der Dunkelheit und Kälte da draußen.
"Verzeiht - ich bin wohl fehlgegangen", stammelte er verwirrt. Hier war es so schön warm und behaglich, es roch so gut nach Braten, die zwei am Tisch sahen so gutmütig aus, und in einer Ecke des Zimmers stand ein kleiner Weihnachtsbaum mit Lichtern. Das konnte wohl nicht stimmen.
Dann zeigte es sich, daß es doch stimmte. Die zwei alten Leute hatten alles, was zum 
Weihnachtsfest gehörte, außer einem kleinen Ottar. Und da stand er nun bei ihnen im Zimmer, hungrig wie ein Wolf, um mit dem guten Weihnachtsessen bei ihnen gesättigt zu werden, durchgefroren, um durch die Wärme bei ihnen aufgetaut zu werden, und gerade so todmüde, daß er gleich zu Bett gebracht werden mußte. Sie fragten ihn vorsichig aus, während sie sich um ihn bemühten und ihn allmählich warm bekamen.
Was er ihnen erzählte, berührte ihre Herzen ganz wunderlich. Was er nicht erzählte, errieten sie. Ein Kind, das in der Welt so einsam war, daß es am Weihnachtsabend allein in den Wald ging, war zu ihnen gekommen.
Am Tag darauf kam ein Bote aus Langset. Der Vater war es selbst. Es war ein großer Aufstand gewesen, als Ottar verschwunden war und sie nur die Holzscheite auf dem Hof fanden. Der Weihnachtsabend war auf dem Hof ganz ins Wasser gefallen, nur des fremden Jungen wegen. Die ganze Umgebung war aufgeschreckt worden, aber erst heute war man so weit nach Norden gekommen, bis zu Nils und Oline. Und jetzt sollte der Ausreißer wieder mit nach Langset - bis auf weiteres wenigstens.
"Nein", sagte Ottar bestimmt. Es entfuhr ihm - bang sah er von einem zum anderen. Dann verkroch er sich wie eine erschreckte Katze unter dem Bett.Es gab keine Schläge. Der Vater ging allein nach Hause. 
Nils begleitete ihn in den Gang hinaus, und man hörte, daß sie miteinander etwas besprachen. Es ist schwer zu sagen, wer zufriedener war, der, der ging, oder die, die zurückblieben."Hierauf müssen wir uns einen Herzensstärker zu Gemüte führen"; meine Mutter Oline und holte die Kaffeekanne und einen großen Teller mit Weihnachtskuchen. Dann setzte sie sich freundlich und behäbig an den Tisch und goß ein. Vater Nils, lang und knochig, kam herbei und ließ sich auf der Bank nieder; man merkte, daß er ein wahrer Freund von Kaffee und Weihnachtskuchen war. 
Ottar hatte bereit seinen festen Platz neben ihm. Er hielt ein tüchtiges Stück Kuchen in der Hand, vergaß aber hineinzubeißen - sein Blick wurde immer ferner.
"Du mußt essen, mein Junge, damit du groß wirst und deine Beine bis auf den Boden reichen wie die meinen", sagte Nils.
Da schaute Ottar ihn an, als wäre er plötzlich aus dem Schlummer geweckt worden. "Ich möchte nur eins wissen."
"Na, was denn?"
"Ob es nicht doch der Weihnachtsstern war!"




Weihnachten im Kreise der Familie-
das ist das schönste Geschenk...
Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest!
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Mittwoch, 20. Dezember 2017

Nur noch wenige Tage bis zum Weihnachtsfest...



Es ist kurz vor Weihnachten.
Fritzchen geht zu seiner Mutter und sagt: 
“Du, Mama, du kannst die Eisenbahn vom Wunschzettel streichen,
ich habe nämlich zufällig eine im Wandschrank gefunden.”

Einen frohen 4. Advent!

letzter Zugriff: 02.12.2017, 13.00 Uhr
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Mittwoch, 13. Dezember 2017

Dem Weihnachtsfest sehr nahe...



Ihnen einen besinnlichen 3. Advent mit schönen Momenten!
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Dienstag, 12. Dezember 2017

Tiere und Weihnachten

18 Haustiere, die einfach keinen Bock auf Weihnachten haben.

Advent ist doch die schönste Zeit des Jahres: Lebkuchen, Tannenduft, Schneegestöber und die Vorfreude auf das Weihnachtsfest – doch das gilt nicht unbedingt für die lieben Vierbeiner! Für viele Haustiere scheint der Weihnachtsbaum einen persönlichen Affront darzustellen, den es so schnell wie möglich zu stürzen gilt. Diese Frauchen und Herrchen haben ihre Weihnachtsmuffel auf frischer Tat ertappt: 


1.) Der Baum muss erstmal die Katzeninspektion bestehen. 



2.) Ich war's nicht! 



3.) Für die Arbeit hab' ich erstmal ausgiebiges Bauchkraulen verdient. 



4.) Wehe dem, der dieses Geschenk auspacken will! 



5.) Die Motivation für das alljährliche Weihnachtsshooting hält sich in Grenzen.



6.) Bisschen trocken für meinen Geschmack. 


7.) Das war schon so!



8.) Die sind ja wohl auch wirklich zum Essen da.



9.) Der Baum ist von ganz allein umgefallen ... 



10.) Dieses Jahr gibt's ganz ausgefallenen Christbaumschmuck. 



11.) Ich. Hasse. Weihnachten. 



12.) Der Baum ist ganz plötzlich umgekippt! Könnten diese Augen lügen?



13.) Rex wollte gewiss nur beim Geschenke-Einpacken helfen.



14.) Auf ihn mit Gebrüll! 



15.) Wer braucht schon einen Kratzbaum, wenn es Weihnachtstannen gibt? 



16.) Ruhe in Frieden, Weihnachtswichtel. 



17.) Der Kater ist eindeutig noch nicht so sehr in Festtagsstimmung wie Frauchen. 



18.) Wenn man das Fest der Liebe ein wenig zu wörtlich nimmt. 



Noch ist ja nicht Heiligabend – vielleicht finden diese 18 Fellfreunde in irgendeiner Ecke ein verstecktes Stück Besinnlichkeit. ;-) 


Quellen Bilder:
1. Pinterest, 2. Pinterest, 3. Instagram/Fledermaus, 4. Pinterest, 5. Instagram/doberos,
6. Instagram/tuxedotuna, 7. Pinterest, 8. Pinterest, 9. Instagram/bronxx and friends,
10. Pinterest, 11. Pinterest, 12. Pinterest, 13. Pinterest, 14. Pinterest, 15. Pinterest,
16. Pinterest, 17. Instagram/ quinn 72, 18. Pinterest.

Quelle: http://www.heftig.tv/haustiere-als-weihnachtsmuffel/

letzter Zugriff: 12.12.2017, 15.00 Uhr

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Freitag, 8. Dezember 2017

Ein bewegender Weihnachtsfilm für die ganze Familie

Die Apfelsine des Weisenknaben

von Charles Dickens (7.2.1812 - 9.6.1870 )


Schon als kleiner Junge hatte ich meine Eltern verloren und kam mit neun Jahren in ein Waisenhaus in der Nähe von London. Es war mehr als ein Gefängnis. Wir mussten 14 Stunden am Tage arbeiten - im Garten, in der Küche, im Stall, auf dem Felde. Kein Tag brachte eine Abwechslung, und im ganzen Jahr gab es für uns nur einen einzigen Ruhetag: Das war der Weihnachtstag. 

Dann bekam jeder Junge eine Apfelsine zum Christfest. Das war alles. Keine Süßigkeiten. Kein Spielzeug. Aber auch diese eine Apfelsine bekam nur derjenige, der sich im Lauf des Jahres nichts hatte zuschulden kommen lassen und immer folgsam war. Diese Apfelsine an Weihnachten verkörperte die Sehnsucht eines ganzen Jahres. So war wieder einmal das Christfest herangekommen. Aber es bedeutete für mein Knabenherz fast das Ende der Welt. 

Während die anderen Jungen am Waisenhausvater vorbeischritten und jeder seine Apfelsine in Empfang nahm, musste ich in einer Zimmerecke stehen und zusehen. 

Das war meine Strafe dafür, dass ich eines Tages im Sommer hatte aus dem Waisenhaus weglaufen wollen. Als die Geschenkverteilung vorüber war, durften die anderen Knaben im Hofe spielen. Ich aber musste in den Schlafraum gehen und dort den ganzen Tag über im Bett liegen bleiben. Ich war tieftraurig und beschämt. Ich weinte und wollte nicht länger leben. Nach einer Weile hörte ich Schritte im Zimmer. Eine Hand zog die Bettdecke weg, unter die ich mich verkrochen hatte. Ich blickte auf. Ein kleiner Junge namens William stand vor meinem Bett, hatte eine Apfelsine in der rechten Hand und hielt sie mir entgegen. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Wo sollte eine überzählige Apfelsine hergekommen sein? 

Ich sah abwechselnd auf William und auf die Frucht und fühlte dumpf in mir, dass es mit der Apfelsine eine besondere Bewandtnis haben müsse. Auf einmal kam mir zum Bewusstsein, dass die Apfelsine bereits geschält war, und als ich näher hinblickte, wurde mir alles klar, und Tränen kamen in meine Augen, und als ich die Hand ausstreckte, um die Frucht entgegenzunehmen, da wusste ich, dass ich fest zupacken musste, damit sie nicht auseinander fiel. 

Was war geschehen? Zehn Knaben hatten sich im Hof zusammengetan und beschlossen, dass auch ich zu Weihnachten meine Apfelsine haben müsse. 

So hatte jeder die seine geschält und eine Scheibe abgetrennt, und die zehn abgetrennten Scheiben hatten sie sorgfältig zu einer neuen, schönen und runden Apfelsine zusammengesetzt. 

Diese Apfelsine war das schönste Weihnachtsgeschenk in meinem Leben. Sie lehrte mich, wie trostvoll echte Kameradschaft sein kann.


Mein Lieblingsfilm in der Weihnachtszeit ist der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens sehr aehnlich.

Schauen Sie sich diesen wunderbaren Film in ihrer Familie an- es lohnt sich, die kleine Rose und ihre bewegende Geschichte kennenzulernen!



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Mittwoch, 6. Dezember 2017

Advent, Advent...

Ihnen allen einen wunderschönen 2. Advent voller Vorfreude auf das Weihnachtsfest!

Der Advent ist die stille Zeit im Jahr und soll zur Vorbereitung auf Weihnachten dienen. Doch woher kommt der Advent, warum dauert er etwa vier Wochen und wieso feiern wir ihn überhaupt?


1. Die Adventszeit war ursprünglich eine Fastenzeit

Die Adventszeit galt als „geschlossene Zeit“ zwischen dem 11. November und 6. Januar, in der nicht getanzt und aufwendig gefeiert werden durfte. Ebenso war es untersagt feierliche Trauungen zu vollziehen, stille Trauungen hingegen waren erlaubt. Seit dem Jahr 1917 wird das Adventsfasten von der katholischen Kirche nicht mehr verlangt. Heutzutage beginnt die Adventszeit zwischen den 27. November und 3. Dezember und endet an Heiligabend.

2. Früher gab es unterschiedlich viele Sonntage im Advent

Die Adventszeit von heute kommt aus dem 7. Jahrhundert. Zuvor gab es in der römisch katholischen Kirche zwischen vier und sechs Sonntage im Advent, bis Papst Georg der Große die Anzahl auf vier festlegte. Die vier Sonntage standen für die viertausend Jahre, welche die Menschen, laut der Bibel, nach dem Sündenfall im Paradies auf den Erlöser warten mussten. 

Im Mittelpunkt der vier Adventssonntage stehen die Lesungen aus den Evangelien, die dem Gottesdienst eine Thematik verleihen: Diese ist jedoch je nach Konfession unterschiedlich.

3. Der erste Adventskranz wurde 1839 verwendet

Der Theologe Johann Hinrich Wichern ließ damals im Betsaal des „Rauhen Hauses“ in Hamburg einen hölzernen Leuchter mit 23 Kerzen aufhängen. Davon waren 19 klein und rot für die Werktage bis Weihnachten und vier weiß und dick für die verbleibenden Sonntage. Der ursprünglich evangelische Brauch des Adventskranzes wurde später auch von der katholischen Kirche übernommen.



(Foto: Jorbasa Fotografie / flickr.com)


4. Es gibt zwei verschiedene Arten von Adventskalendern

Adventskalender zählen entweder in Bezug auf das Kirchenjahr, also vom ersten Advent bis Weihnachten der Heilig Drei Könige, oder in Bezug auf den bürgerlichen Kalender, vom 1. bis 24. Dezember. Sie gehören seit dem 19. Jahrhundert zum christlichen Brauch in der Vorweihnachtszeit. Obwohl sie ursprünglich von Protestanten verwendet wurden, werden sie heute in christlich geprägten Ländern von verschiedenen Konfessionen verwendet.

5. Lichterbögen sind ursprünglich eine Bergarbeitertradition

Die beleuchteten Schwibbögen brachten früher die Sehnsucht der Bergleute nach dem Sonnenlicht zum Ausdruck, die in den Wintermonaten erst bei Dunkelheit ihre Arbeit in den Stollen begannen und erst nachts wieder auf dem Heimweg waren. Jedes Licht auf einem solchen Bogen stellte ursprünglich eine zurückgebrachte Grubenlaterne dar. Falls also der komplette Lichtbogen eines Hauses beleuchtet war, bedeutete das, dass alle Arbeiter dieses Hauses wieder unverletzte aus dem Bergwerk zurückgekommen sind. Heute ist der Schwibbogen besonders in Sachsen, Thüringen und der Oberpfalz vorzufinden, verbreitet sich aber auch vermehrt in anderen Teilen Europas.

6. Die Tradition des Weihnachtsgebäcks stammt aus vorchristlichen Zeiten

Wie Ausgrabungen und frühe bildliche Darstellungen beweisen, gab es das rituelle Backen zu Festzeiten bereits vor Christi Geburt. So feierten die Kelten die Wintersonnenwende, also die Nacht vom 21. auf den 22. Dezember, mit flachen Fladen aus zermahlenen Getreidekörnern und Honig, die sie auf heißen Steinen gebacken haben. Die Fladen sollten sie vor Dämonen schützen und als Opfergabe für die Götter dienen. Der Ursprung des heutigen Weihnachtsgebäcks liegt vermutlich in mittelalterlichen Klöstern. Zu Ehren der bevorstehenden Feiertage wurden Plätzchen, Lebkuchen und Stollen gebacken.


Quelle: http://www.poltec-magazin.de/6-fakten-die-ihr-ueber-die-adventszeit-garantiert-noch-nicht-wusstet/

letzter Zugriff: 01.12.2017, 18.30 Uhr

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