Montag, 28. Februar 2011

Ich habe ein schlechtes Gewissen...

Liebe Eltern,
auch Lehrer und Lehrerinnen unseres Gymnasiums werden am 3. März und am 8. März 2011 dem Aufruf der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg Vorpommern zu Warnstreiks folgen.
Bitte beachten Sie an diesen Tagen den VERTRETUNGSPLAN, um zu ersehen, wann und wie Ihre Kinder Unterricht haben.
Lesen Sie den Elternbrief von Annett Lindner, GEW-Landesvorsitzende:
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Liebe Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen,
„Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich meine Schülerinnen und Schüler alleine lasse und streiken gehe.“ Das sagt so manche Lehrkraft und kann sich deshalb nicht entschließen, sich zum richtigen Zeitpunkt für die eigenen Interessen zu engagieren.
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Aber: Ein schlechtes Gewissen müssten die Arbeitgeber haben,
denn seit März 2009 ist vereinbart, dass sie mit den Gewerkschaften einen Tarifvertrag schließen wollen, in dem die Eingruppierung der Lehrkräfte festgeschrieben wird. So soll festgelegt werden, welche Bezahlung eine Lehrkraft entsprechend ihrer Ausbildung bekommt. Einen derartigen Tarifvertrag gibt es ausschließlich für die Lehrkräfte noch nicht, sonst ist er überall üblich!
Passiert ist seit 2009 nichts! Immer wieder haben die Arbeitgeber das Erreichen von Ergebnissen verhindert und auch am 4. Februar dieses Jahres den Verhandlungstisch wieder mit einer Blockadehaltung verlassen.
Hinzu kommt, dass die Gewerkschaften derzeit auch über die übliche Lohnerhöhung für alle
Beschäftigte verhandeln. Die Forderung: Sockelbetrag 50 Euro und 3 % Gehaltserhöhung.
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Auch die Verhandlungen am 24. und 25. Februar brachten kein Ergebnis. Die nächsten
Verhandlungen finden vom 9. bis 11. März statt. Deshalb rufen die Gewerkschaften am 3. März
2011 die Beschäftigten in Schulen und Hochschulen entlang der Küste und am 8. März 2011 im gesamten Bundesland zu Warnstreiks
auf, bei denen auch Ihre Schule betroffen sein könnte.
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Es gibt gute Gründe, die Lehrkräfte zu unterstützen und damit auch an die Zukunft der Bildung der Kinder und Jugendlichen zu denken:
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1. MV verliert Lehrkräfte an andere Bundesländer. Jedes Jahr werben diese ausgebildete Lehrer ab, weil sie mit der Verbeamtung locken oder die tarifliche Bezahlung großzügiger handhaben.
Das ist angesichts des bekannten Lehrermangels in naher Zukunft ein großer Nachteil für
Mecklenburg-Vorpommern.
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2. Hohe Unterrichtsqualität nur durch hohes Engagement der Lehrkräfte. Auch deshalb setzen sich die tarifbeschäftigten Lehrkräfte und die Gewerkschaften für eine gerechte
Bezahlung ein. In den vergangenen Jahren wurden die Arbeitsaufgaben von Lehrkräften
durch nicht-unterrichtsbezogene Aufgaben ständig erweitert – ohne dass eine Entlastung
oder Honorierung der Lehrer erfolgte.
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Sie merken, wir wollen was erreichen und zwar im Interesse von Schülerinnen, Schülern und den Lehrkräften. Denken Sie mal zurück, wann und wie oft an Ihrer Schule Unterricht wegen eines Streiks ausgefallen ist. Ein Tag? Zwei Tage? Noch nie? Sehen Sie, deshalb sollten Sie uns jetzt in unseren Streiks unterstützen, denn wir gehen verantwortungsbewusst damit um!
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Die Schulleitung und die gewerkschaftlichen Vertrauensleute informieren Sie, wenn es zu
Streikmaßnahmen an der Schule kommt.
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Mit freundlichen Grüßen
Annett Lindner
GEW-Landesvorsitzende
Quelle: http://www.gew-mv.de/
letzter Zugriff: 28.02.2011, 18.00 Uhr
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