Samstag, 19. Februar 2011

Hilfe, Gehirnumbau!


10 Regeln für alle Phasen der Pubertät.
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Pubertät- ein Wort, bei dem vielen Eltern schon beim bloßen Gedanken der Schweiß ausbricht, selbst wenn die eigenen Kinder bis zum Erreichen der Teenagerzeit noch ein paar Jahre Schonfrist haben. Nur allzu deutlich erinnern sich die jetzigen Mütter und Väter noch an die Zeit, in der sie ihre eigenen Eltern in den Wahnsinn getrieben und unnachgiebig um Ausgehzeiten, Taschengeld
und Kleiderfragen debattiert haben.
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Dabei weiß man heute, dass die Pubertät keine üble Laune der Natur ist, sondern im Gegenteil ein sehr sinnvoller Plan, bei dem Tausende von Nervenverbindungen im Gehirn auf ihre Nützlichkeit hin überprüft und, wenn nötig, entsprechend aussortiert werden. Leider geht dieser Umbau aber auch mit unangenehmen Begleiterscheinungen einher: die Risikofreudigkeit der Jugendlichen steigt, die Beziehung zu den Eltern wird in Frage gestellt und nicht selten wird dieser Prozess von extremen Stimmungsschwankungen begleitet.
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Eltern wollen es meist nicht wahrhaben, aber wenn die Pubertät beginnt, ist es mit der Erziehung im Großen und Ganzen vorbei. Für viele ist es sicher ein schmerzlicher Prozess, dass ihre elterliche Meinung nichts mehr zählt. Stattdessen ziehen sich die Jugendlichen zurück, vertrauen lieber auf das Urteil von Gleichaltrigen. Gemeinsam mit Freunden erkunden sie ganz neue Pfade, suchen den Kick in Grenzerfahrungen, Drogen, Alkohol, Sex. Eltern sollten, wie in den vorangegangenen Umbruchphasen auch, Ruhe bewahren, geduldig sein, auf die Früchte ihrer Erziehung bauen. Auch die Pubertät ist nur eine Phase!
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Auch wenn Teenager eine (scheinbar) ablehnende Haltung an den Tag legen, ist es wichtig für die Eltern, mit ihren Kindern in Kontakt zu bleiben. Eltern sollten deutlich machen, dass sie sich für das Leben der Kinder interessieren, aber gleichzeitig auch die nötige Distanz wahren. Die Balance zwischen Interesse und Überwachung ist dabei sicher nicht immer leicht finden.
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Wie Sie, liebe Eltern trotzdem sicher durch alle Phasen der Pubertät navigieren, zeigen Angela Kling und Eckhard Spethmann in ihrem Buch "Pubertät".
Angela Kling, Eckhard Spethmann: "Pubertät. Der Ratgeber für Eltern. Mit 10 goldenen Regeln durch alle Phasen der Pubertät", Humboldt, 2010, 9,95 Euro, ISBN: 978-3-86910-613-7
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Kling und Spethmann geben ratsuchenden Eltern Tipps an die Hand, wie das Zusammenleben während der Pubertät gelingt: indem sie ihren Kindern Verantwortung zugestehen und versuchen, Mitgefühl für ihre Situation zu entwickeln. Im "Pubertäts-ABC" finden sich Antworten auf häufig gestellte Fragen: Wie sage ich meinem Sohn, dass er Kondome benutzen soll, was kann ich tun, wenn mein Kind die Schule abbrechen will, und wie bringe ich ihm bei, dass mir seine Freunde nicht gefallen? Zusätzlich geben die Autoren praktische Tipps, etwa woran Eltern einen intensiven Drogengebrauch erkennen, um Missbrauch entgegenwirken zu können.
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Mit 10 goldenen Regeln durch alle Phasen der Pubertät:
1. Akzeptieren Sie, dass Ihr Kind die Familie verlassen will und sich immer öfter zurückzieht oder die Gesellschaft seiner Freunde den Familienaktivitäten vorzieht.
2. Leben Sie das vor, woran Sie glauben und was für Sie wichtig ist im Leben.
3. Hören Sie zu, auch in den unmöglichsten Situationen. Entwickeln Sie Mitgefühl für diese umwälzende Phase.
4. Seien Sie konsequent! Verhandeln Sie faire, zeitlich begrenzte Regeln und Lösungen und halten Sie sie ein.
5. Stellen Sie sich den Konflikten.
6. Bleiben Sie in Kontakt (auch ohne Gespräche) und bieten Sie gemeinsame praktische Aktivitäten an.
7. Übergeben Sie dem heranwachsenden Jugendlichen bewusst nach und nach immer mehr Verantwortung und (nur) das nötige Geld.
8. Unterstützen Sie den Jugendlichen dabei, Verantwortung in einer Gemeinschaft zu übernehmen.
9. Ergreifen Sie Gelegenheiten für Gespräche über das Leben, die Liebe und den Tod.
10. Unterstützen Sie Ihr jugendliches Kind dabei, ein Ritual für seinen persönlichen Übergang ins Erwachsenenalter zu finden.
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Quelle
t-online.de/Eltern/id_43368528/index
letzter Zugriff 19.02.2011, 15.35 Uhr
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Liebe Eltern, lesen Sie auch hier im Elternblog folgenden älteren Beitrag:
2009, Februar, Wenn Eltern schwierig werden.
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