Donnerstag, 18. Mai 2017

Jung und immer abstinenter

 
Jahrelang hatten Politiker und Experten "Komasaufen" als großes Problem bei Jugendlichen ausgemacht - das ist aber fast kein Problem mehr, glaubt man einer neuen Studie. Teenager trinken demnach immer weniger Alkohol und fangen auch später damit an.

Jugendliche trinken nach einer neuen Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weniger und maßvoller Alkohol als früher. So greife nur noch durchschnittlich jeder zehnte befragte Teenager zwischen zwölf und 17 Jahren einmal in der Woche zu alkoholischen Getränken. Im Jahr 2004 waren es noch mehr als doppelt so viele (21,2 Prozent). Für die Studie wurden von März bis Juni 2016 bundesweit rund 7000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 25 Jahren befragt.
Auch bei den Älteren sei der regelmäßige Alkoholkonsum rückläufig, heißt es in der Studie. Rund 31 Prozent trinke hier regelmäßig, 2004 war es noch fast 44 Prozent. Mehr als ein Drittel der befragten Zwölf- bis 17-Jährigen (36,5 Prozent) gibt in der jüngsten Umfrage an, noch nie Bier, Wein oder Schnaps probiert zu haben - das ist der höchste Anteil von Abstinenzlern seit Beginn der Erhebung im Jahr 2001.
Nicht einmal jeder Siebte hatte einen Rausch
Fast jeder siebte interviewte Teenager (13,5 Prozent) gab an, sich im Monat vor der Umfrage einmal in einen Rausch getrunken zu haben. 2004 hatte jedoch noch fast ein Viertel (22,6 Prozent) der jungen Leute Erfahrungen mit "Komasaufen".
"In Deutschland trinken immer weniger Jugendliche regelmäßig Alkohol, das ist eine gute Nachricht", sagt Marlene Mortler (CSU), die Drogenbeauftragte der Bundesregierung. Auch das Alter, in dem Jugendliche das erste Mal zur Flasche griffen, habe sich auf rund 15 Jahre erhöht. Das ist rund ein Dreivierteljahr später als 2004. Mortler sieht den positiven Trend auch als Ergebnis guter Aufklärungsarbeit.

letzter Zugriff: 18.05.2017, 20.00 Uhr
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