Hilfe für arme Kinder
So sahen Zeugnisse vor rund 200 Jahren aus. Im 16. Jahrhundert – also viele Jahre später – entstand das erste richtige Zeugnis auf Papier. Es hieß Benefizien- Zeugnis auch das ist lateinisch und bedeutet ‚Wohltätigkeitszeugnis’. Dieses Benefizien- Zeugnis half nämlich Kindern aus armen Familien, zur Schule gehen zu können: Der Schulbesuch kostete damals noch Geld, und arme Familien konnten sich das nicht leisten. Wer ein gutes Benefizien- Zeugnis bekam, durfte aber trotzdem zur Schule gehen. In den Benefizien- Zeugnissen standen damals allerdings keine Noten, sondern Texte über die Leistungen, den Fleiß und das Verhalten eines Schülers. Kinder mit reichen Eltern durften jederzeit zur Schule gehen – sie brauchten kein Benefizien- Zeugnis.
Sitzordnung nach Leistung
Seit 50 Jahren werden Schüler mit Noten von Eins bis Sechs bewertet. Im 19. Jahrhundert wurde das allerdings geändert: Eine neue Schuldordnung trat in Kraft, die für alle Schüler galt – egal ob arm oder reich. Wie schon bei den alten Römern wurden die Mädchen und Jungen nach Leistung aufgereiht: Schlechte Schüler saßen in der letzten Reihe, mittelmäßige in den mittleren Reihen und die besten Schüler saßen ganz vorn in der ersten Reihe. Wurde die Leistung eines Schülers besser, hatte er die Chance ‚versetzt’ zu werden. Das ständige Umsetzen war sehr anstrengend für die Lehrer, also erfand man ein neues System: die Noten. Zahlen ersetzten die Sitzordnung. Das Notensystem sah allerdings überall etwas anders aus: Manche Lehrer vergaben Noten von Eins bis Drei, andere von Fünf bis Eins. Das machte es für Schüler schwer, sich untereinander zu vergleichen.
Schriftliche Beurteilung statt Noten
Keine Noten: In den ersten Grundschulklassen und an Waldorfschulen gibt es schriftliche Beurteilungen. Deshalb wurde vor etwa 50 Jahren auch festgelegt, dass alle Schüler in Deutschland mit den gleichen Noten bewertet werden sollen. Und zwar von Eins bis Sechs. Das ist aber nicht überall auf der Welt gleich: In den USA gibt es zum Beispiel Noten von A bis F, in der Schweiz ist die Sechs die beste Zensur und die Eins die schlechteste, und in Schweden und Norwegen ist es sogar so, dass die Schüler bis zur achten Klasse gar keine Noten bekommen, sondern schriftlich beurteilt werden. In Deutschland gibt es übrigens auch besondere Schulen, auf denen Schüler keine Noten, sondern schriftliche Beurteilungen bekommen: die Waldorfschulen.
Unsere Zeugnisausgabe findet am Freitag, d. 21.06.2013 in der 3. Unterrichtsstunde statt.
Quelle:
http://www.wdr.de/tv/neuneinhalb/lexikon/Z/zeugnis.php5
letzter Zugriff: 07.06.2013, 23.00 Uhr
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Unsere Zeugnisausgabe findet am Freitag, d. 21.06.2013 in der 3. Unterrichtsstunde statt.
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letzter Zugriff: 07.06.2013, 23.00 Uhr
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