Großdarstellung von Albert Einsteins Maturazeugnis an einer Wand der Kantonsschule Baden (Foto von Dominique Bugmann)
EINSTEINS 4 IN MATHE- EIN BILDUNGSMYTHOS
Albert Einstein habe in der Schule in Mathematik versagt – ein Mythos, der kurioserweise auf einem (schul)kulturbedingten, deutsch-schweizerischen Missverständnis beruht.
“Sogar Einstein hatte in Mathe nur eine 4” – wer musste dieses Argument noch nicht über sich ergehen lassen? Einsteins vermeintliche Minderleistung im Fach Mathematik muss als Begründung für alles Mögliche herhalten. Dafür, dass die eigenen Kinder trotz schlechter Noten eigentlich doch unerkannte Genies sind; dafür, dass das Schulnotensystem grundsätzlich ungerecht und ungeeignet ist und dafür, dass es vor allem Hochbegabte in der Schule häufig enorm schwer haben. Letzteres trifft natürlich zu – nur dass gerade Albert Einstein dafür eben kein Paradebeispiel ist…
“Sogar Einstein hatte in Mathe nur eine 4” – wer musste dieses Argument noch nicht über sich ergehen lassen? Einsteins vermeintliche Minderleistung im Fach Mathematik muss als Begründung für alles Mögliche herhalten. Dafür, dass die eigenen Kinder trotz schlechter Noten eigentlich doch unerkannte Genies sind; dafür, dass das Schulnotensystem grundsätzlich ungerecht und ungeeignet ist und dafür, dass es vor allem Hochbegabte in der Schule häufig enorm schwer haben. Letzteres trifft natürlich zu – nur dass gerade Albert Einstein dafür eben kein Paradebeispiel ist…
Der Blick in Einsteins Schulzeugnisse überrascht zunächst, finden sich doch dort nicht nur 4ern, sein Maturazeugnis, das er 1896 an der Schweizer Kantonsschule Aarau erwarb, weist in Geometrie und Algebra sogar eine 6, in Physik eine 5 auf. Also doch: Einstein – der totale Schulversager? Ein Blick auf das Schweizer Schulnotensystem schafft Klarheit:
Note
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Bedeutung
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6
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sehr gut
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5
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gut
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4
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genügend
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3
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ungenügend
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2
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schlecht
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1
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sehr schlecht
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letzter Zugriff: 27.06.2016, 19.30 Uhr
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